Dienstag, 22. September 2020

Der Sinn des Lebens...

Ich hatte meine ganz eigene Erkenntnis über den Sinn des Lebens.

Das Leben ist nicht dazu da, das wir uns sicher in ein Kämmerchen verschließen, damit keine Luft drankommt und wir dort in "Sicherheit" vor uns hinschimmeln.

So ist das auch mit unseren Tieren oder dem Verlauf des Lebens allgemein. 

Katzen sind wunderbare Lehrmeister.

Meine erste Katze hieß Mimi. Sie war besonders und sie brachte mir viel Freude. Aber es ist trotzdem ich sie als "meine" ansehe, nicht meine Katze! Sie gehört sich selbst. Sie ist ein Familienmitglied, ein Freund. Und welchen Respekt habe ich vor ihr, wenn ich meine Ansicht über sie stelle. Ich behandle sie so weit möglich immer als Partner, der ein Wort in dem hat, was mit ihm geschieht. Ich sperre sie nicht ein, wenn sie mir zutiefst versichern, das sie das selbst entscheiden wollen . Wie wenig verbunden sind wir doch in dieser Welt geworden, wenn wir uns anmaßen über alle Dinge der Welt zu entscheiden, ob und wo es wilde Tiere in unserer Umgebung geben darf die sich fortpflanzen dürfen oder nicht. Sie mögen eine hohe Geburtenrate haben, aber sie sterben auch in Massen.Es wird in dem Moment falsch, in dem es keinen Fluss mehr gibt, der frei fließen darf. Es wird in dem Moment falsch, an dem wir glauben, alles ist deterministisch geregelte Bahnen leiten zu müssen um alles schön unter "Kontrolle" gebracht zu haben. Denn das ist nicht der Sinn des Lebens. 

Die Schöpfung braucht kein "Fix it" von unserer Angst vor XXX.

Das Leben ist ein hochkomplexes Spiel von Kräften, die fein ausbalanciert sind! Wenn wir aufhören, mit unserem Verstand darin herumzupfuschen kann alles in Synchronizität fließen.


Was ist wenn sie krank waren oder Hilfe brauchten und es ihren Horizont zu übersteigen scheint? Nun sie können schon verstehen, wenn wir sie heilen wollen . Und manchmal wollen sie das auch. Aber auch das ist nicht der Sinn. 

Wir treffen Vereinbarungen mit Ihnen. Sie sind hier und zeigen dir einen tiefen Sinn, den du nicht sehen können wirst, wenn du immer deine innere Eingebung überschreibst mit dem, was dein Verstand dir sagt. 

Dein Verstand hat von Lebenssinn nämlich keinen blassen Schimmer-. 

Leben ist Leid und Freude nah beieinander. und doch kommt dies der Beschreibung und dem tiefen Sinn nicht  nah. Es gibt keine Wiederholung im Leben die umsonst ist, auch wenn es uns so erscheinen mag!

Und was ist, wenn das was da scheinbar gelebt werden will, den aktuellen Konventionen widerspricht? Nun ich habe es getan ... ich bin den Weg gegangen. Und gehe ihn noch. 

Und ich stehe immernoch dahinter. Ich habe das tiefe Gefühl es war richtig und sehr wichtig es zu tun. 

Im Juli 2016 verließ Mimi mein zu Hause. Sie kratze noch einmal voller Vorfreude in den Teppich und ging aus dem Flur in den Garten. 

Irgendwann später überquerte sie dann eine Kreuzung. Und noch heute habe ich das quietschen der Bremsen im Ohr... Wo ich sie dann später überfahren am Straßenrand fand.

Als Flocki und Lilli in mein Haus kamen, hatten Claus und ich sofort das Gefühl, es sei falsch sie sofort  zu kasterieren. Wir wollten ihnen die Möglichkeit geben einmal Kinder zu haben. Während es sich bei Mimi noch als eine freie Entscheidung angefühlt hatte, die ich später innerlich anzweifelte, fühlte es sich hier an, als hätte es eine Trendwende gegeben. Es ist nicht mehr natürlich, das eine Katze frei sein kann. Nachdem sie für tausende von Jahren unsere Begleiter waren, sind sie nun an der Schwelle ihre Freiheit zu verlieren??? 

Wieviele wissen tatsächlich wie eine Wildkatze aussieht, die in so vielem kaum von einer Hauskatze zu unterscheiden ist. Während man liest, das Wildkatzen ja vom aussterben bedroht sind, werfen wir mit der Unterscheidung zur Hauskatze gleich alle in einen Topf. Gleichzeitig ist sie ein Exemplar für das, was in unserer geregelten Gesellschaft so schief läuft. 

Wir haben uns selbst aus dem Lebenskreislauf herausgenommen!

Jetzt bestimmen "wir" - die Vernünftigen?? - wo der Hase läuft. Wir, die wie Schulkinder sind und glauben das Leben müsste unter Kontrolle gebracht werden, damit wir die Welt weiter ausbeuten können, ohne zu merken WIE SEHR wir die Verbindung zur Natur und Natürlichkeit verloren haben. Wie sehr wir selbst dadurch zu einem Fremdkörper werden.

Nach langem hin und her überredete man uns, das nicht zu tun. Flocki und Lilli, unsere Lehrmeister der Freiheit. 

Lilli war nicht lange bei uns. Schon bald nachdem sie hätte Kinder haben können, war sie nach der Erzählung eines Bauarbeiters überfahren. Aber wir fanden sie nie. Und sie sagte mir, sie wolle in einem neuen Körper zurückkommen. 

Und so machten wir es, wir holten Leila. Sie freute sich vom ersten Tag an, als sie bei uns war und ließ uns spüren wie sehr sie sich freute bei uns zu sein. Sie hatte am Anfang sogar teilweise die selben Marotten wie Lilli. Es war erstaunlich. Für uns war klar, dieses Mal würden wir es durchziehen.

Sie wurde rollig, sie wurde schwanger. Und leider.... auch krank. 

Ich schaute sie an, als mir die Tierärztin am Telefon zwei Optionen präsentierte.

Entweder einschläfern... oder eine teure Behandlung mit monatelangen Spritzen.

Aus ihren Augen sprach ein ganz klares "Nein". Einschläfern war keine Option. 

Ich kann dieses niemandem erklären, der es nicht erlebt. Es ist nunmal eine Kommunikation, die am Verstand vorbei passiert. Und man weiß in diesen Sekundenbruchteilen genau,- wirklich HAARGENAU!! was richtig ist und was falsch. Man weiß es einfach. Die Frage ist, willst du es hören, willst du es wagen!

In diesem Moment war einschläfern einfach nur falsch. 

Sie sterben lassen wollte ich auch nicht. Also Behandlung. 

Mit ihren kleinen Babies im Bauch. 

Es waren sehr aufreibende aber auch sehr lehrreiche Monate. Und ich bin Leila sehr dankbar dafür. Als die Babies geboren wurden, schaute sie glücklich aus der Kiste im Schrank, und ich wusste, das war genau der Grund, wieso sie noch einmal hergekommen war. Sie hatte das bestellt. Und wir hatten eine beiderseitige Vereinbarung, die sich damit erfüllte. 

Einsperren war weder für Lilli noch für Leila je eine Option gewesen. In meinen Kindertagen wurden die Katzen im Heuboden geboren und kamen und gingen wie es ihnen beliebte. Und das ist für mich ein essentieller Bestandteil der natürlichen Lebensweise.

Nachdem sie sehr liebevoll rund um die Uhr zwei oder drei Wochen nur in  der Wohnung war, wollte sie raus, sie wollte auch mit ihren Kleinen raus, aber das war natürlich für die Kleinen noch viel zu früh. Sie lockte sie und rief. Aber bis vor zwei Tagen, hatten sie es gerade mal aus dem Nest vor die Tür geschafft.

Am 20. September - vier Wochen nach der Geburt ihrer Kleinen - wurde auch Leila überfahren. 

Und auch wenn ich den tiefen Sinn noch nicht sehen kann, weiß ich, es war wichtig und es sollte so sein. Alles jeder Schritt. Sie sagte es mir dort an Ort und Stelle, als ich vor ihr kniete am Straßenrand.


Wir glauben, wir wünschen wir wollen. und wir wollen nicht leiden. Wir wollen es vermeiden, wo es nur geht. Wir wollen auch gut sein, und es ist Tierquälerei eine todkranke Katze nicht einzuschläfern,  so sagen wir. Und was hat der Patient zu sagen?

Manchmal denken wir sogar dasTiere da besser behandelt werden als Menschen. Aber wie weit ist es da mit dem Respekt wenn das Tier kein Mitspracherecht hat. 

Am wenigsten wollen wir andere leiden sehen. Besonders die Katzen lieben, wollen sie nicht leiden sehen, ob sie fremd ist oder wo auch immer. 

Liebe ist jedoch nicht, sie ihrer Freiheit zu berauben, damit WIR nicht mehr leiden-  wir haben einen Verstand und auch wenn er sicher sinnvoll ist, und hilfreich wenn er im Einklang mit Herz arbeitet, glauben wir manchmal viel zu sehr an seine und unsere Erhabenheit.

Das Leben ist ein Kommen und Gehen. Ein ständiges Wachsen und Erleben. Projekt Menschheit ist Work in Progress und so ist auch das Leben. 

Nichts geschieht ohne im Uhrwerk der Schöpfung einen Anlass oder Wachstum zu fördern. Ich will Liebe und Freude leben und was dazu gehört ist das kommen und gehen. ...