Dienstag, 16. August 2022

Das Haus der Irren

 Die Welt der Dimensionen ist vielschichtig und innerhalb einer Dimension gibt es unzählige Realitätsebenen. Unzählige Welten. Fernab in einer dieser Welten geschah etwas, das zwar für Aussenstehende nahezu unbemerkt geblieben sein mochte, aber es würde die Welt verändern.

Moria das Haus der verlorenen Seelen war ein unscheinbares Fachwerkhaus in mitten einer Stadtmetropole. Dort ging ich hinein. Die Menschen denen ich zur Begrüßung begegnete legten einen Bann um mich und ich vergass fast, das ich einmal aus der freien Welt gekommen war. Doch das vergessen war nie ganz vollständig.

Eine ganze Weile taumelte ich in dieser falschen Welt herum doch dann geschah etwas, das mich erinnern ließ, das ich einmal von draußen gekommen war. Ich sah um mich herum jene, die langsam dem vergessen anheim fielen. Andere, die schon sehr lange in diesem Haus waren, waren völlig verloren. Sie vergnügten sich mit sinnlosem balgen und kämpfen, töteten sich gegenseitig, nur um im nächsten Moment unbeschadet wieder aufzustehen. Sie verfielen langsam aber sicher dem Wahnsinn ohne Aussicht auf Änderung. Denn ihre kleine Welt war bestimmt von einer Gruppe, die ihre Energie aus den Gefangenen zog. Sie ließen die Leute vergessen. Mischten sich unter sie und verführten sie damit sie weiter vergaßen das es einmal eine andere Welt draußen gegeben hatte. Eine freie Welt.

Fortan kämpfte ich gegen das vergessen an. Der normale Eingang war für mich als Ausgang versperrt. Irgendwie konnte man ihn nicht passieren wenn man einmal drin war, verbarg er sich vor dem Betrachter. So durchstöberte ich das Haus nach einem Fenster oder irgendetwas, das mir eine Flucht erlauben würde. Auf einem Dachbalkon fand ich eine Brüstung, die zu einer Mauer führte. Hinter der Mauer wusste ich, liegt die freie Stadt. 

Schon hatte ein Mann der Gruppe bemerkt, das ich drauf und dran war zu fliehen. 

Er stellte sich neben mich und versuchte mich zu bequatschen. Wie gefährlich die Mauer sei und ich könnte stürzen. 

Ich beachtete ihn nicht weiter. Ich schaute mir die Brüstung an, wo ich meinen Fuß hinsetzen wollte und kletterte über das Fenster hinaus. Ein paar Schritte über die Mauer. Ein Sprung und schon war ich auf der Straße in Freiheit. 

Ich ging zu einem nahegelegenen Festplatz und schaute mir das Haus von aussen an. 

Niemand schien bemerkt zu haben, das ich dort herausgehüpft war, und niemand schien von dem Haus groß Notiz zu nehmen. Wieso auch, wer hier draußen war, wähnte sich in Sicherheit.

Ich beschloss den Spuk zu beenden.

Ich ging wieder in das Haus. Diesmal war ich vorbereitet und lies niemanden an mich heran. 

Ich ging schnurstracks zur Apparatur, die wie ein zentraler Mechanismus über allem hing und die Menschen in ihrem Bann hielt. Noch eben sah ich wie sich eine Frau in totaler verrücktheit zu Boden auf den Kopf warf, nur um sofort wieder aufzustehen und dann war es vorbei. Die Türen des Hauses waren wieder sichtbar für die Menschen im Haus. Ich ging durch alle Räume und scheuchte sie hinaus. 

Manche waren wirr und andere sahen endlich wieder die Freiheit. Manche waren so lange dort gewesen, das sie immernoch in Trance aus dem Haus taumelten und völlig vergessen hatten, das diese Welt draußen ganz andere Gesetzmäßigkeiten hatten, als die in diesem Irrenhaus gewesen waren. 

Hier konnte man sterben wenn man sich zu Boden warf. Hier konnte man den Körper verlassen, wenn man keine Lust mehr auf diese Welt hatte.

Ich sah, wie sich manche zum Festplatz verteilten. Sie torkelten herum und gröhlten, wie sie es im Haus getan hatten. Einer stürzte in der üblichen verrückten Manier mit seinem Kopf auf den Boden. Er würde nun nicht mehr aufstehen dachte ich, als ich es sah.

Ich begegnete einem Passant, der angewidert die verrückte Meute betrachtete und sich beschwerte.

Ich versuchte ihm zu erklären, das sie es nicht besser wüssten, weil sie in einem Haus gefangen gewesen waren, das einen vergessen ließ und das sie nun etwas Zeit bräuchten um zu merken, das sie frei waren. 

Aber der Mann schüttelte nur abwehrend den Kopf und sagte "Das ist keine Entschuldigung! So rennt man hier einfach nicht rum."

Er konnte eben nicht verstehen, wie es ist, wenn man sich so vergisst, das nichts mehr von der Seele von der Identität die sie einmal war übrig blieb.

Ich drehte mich um, und verließ das rege Treiben. Einige würden wohl sterben, andere würden nun endlich ihre Flügel ausbreiten. Was auch immer sie lebten, sie würden es in Freiheit tun und der Nebel würde sich irgendwann lichten.

Alles in allem war ich zufrieden und zog von dannen...




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